Parodontose

Auch oder gerade im Alter ist die Behandlung der Parodontose von großer Bedeutung und das Alter ist kein Grund, auf eine Behandlung zu verzichten!

Parodontose oder Parodontitis (richtig) ist eine recht häufig auftretende Erkrankung des Zahnfleisches. Man bemerkt sie lange Zeit nicht, allerdings kann Zahnfleischbluten beim Zähneputzen darauf hindeuten. Beläge auf den Zähnen, allen voran am Zahnfleischrand, genannt Plaque, verursachen eine Zahnfleischentzündung. Plaque enthält viele verschiedene Bakterien, die zu dieser Reaktion maßgeblich beitragen. Das Zahnfleisch wird dicker, gerötet und blutet leicht – und es wird im Laufe der Zeit lockerer, löst sich immer stärker vom Zahn ab, es kommt zur Bildung einer sogenannten Zahnfleischtasche. Diese ist wieder mit Plaque, Ablagerungen und eben auch Bakterien gefüllt. Die Tasche vertieft sich also mehr und mehr. Gleichzeitig bildet sich wegen der ständigen Entzündung der Kieferknochen zurück, in dem der Zahn steckt. Ist der Knochenschwund stark genug, beginnt der Zahn zu wackeln, im Endstadium fällt er dann aus. Der Vorgang kann auf einem Röntgenbild beobachtet werden.

Parodontitis lässt sich nicht einfach reparieren wie ein kaputter Zahn.
Die Vorgänge sind komplizierter, was aber nicht heißt, dass es sich um eine sehr unangenehme oder schmerzhafte Behandlung handelt. Die heute angewandten Methoden sind schonend, sanft und schmerzarm. Dabei variiert die eigentliche Behandlung stark, in Abhängigkeit von der Art und dem Schweregrad der Erkrankung.

Generell werden die Zahnfleischtaschen unter örtlicher Betäubung mit einem speziellen Ultraschallgerät gründlich gereinigt und von Belägen und Bakterien befreit, so dass sich das Zahnfleisch wieder fest an den Zahn anlegen kann und die Entzündung verschwindet. In schweren Fällen kann die ergänzende Einnahme von Medikamenten erforderlich sein. Dadurch werden die schädlichen Bakterien aus den Zahnfleischtaschen zuverlässig entfernt, das Behandlungsergebnis ist deutlich besser.

Ein Parodontitispatient muss permanent betreut werden, über die eigentliche Behandlung hinaus, über viele Jahre. Ständige Nachsorge und ein sorgfältig zugeschnittenes Betreuungs- und Prophylaxeprogramm stellen sicher, dass die Erkrankung nach erfolgreicher Bekämpfung nicht wieder auftritt. Mit Hilfe des sogenannten Recallsystems wird jeder von uns in vorher festgelegten Intervallen automatisch an seine entsprechenden Termine erinnert.

Die Parodontitisbehandlung beim älteren Patienten unterscheidet sich nicht grundsätzlich von der beim jüngeren. Es ist lediglich eine intensivere Nachbetreuung, engmaschige Kontrolle und mehr Anstrengung notwendig, um ein erreichtes gutes Behandlungsergebnis zu erhalten. Wir zeigen den Weg.

Zahnersatz und Zahnerhalt

Schonendes und sorgfältiges Reparieren von Defekten, Löchern
Bei Karies, bei Brüchen der Zahnsubstanz, bei allen Defekten am einzelnen Zahn wird vorsichtig und schonend repariert. Ziel ist es, den Zahn zu erhalten und weitere Folgeschäden zu verhindern. Jeder Zahn, der „gerettet“ werden kann, ist ein Erfolg! Es kommen hochwertige, stabile Materialien zum Einsatz – von modernen Kunststoffen bis hin zum Porzellan. Diese Materialien sind zahnfarben und äußerst ästhetisch. Sie werden mit einer speziellen Klebetechnik im Zahndefekt befestigt. Auf diese Weise muß nur sehr sparsam gebohrt werden, gesunde Zahnsubstanz bleibt geschont. Fast unsichtbare Füllungen und Reparaturen sind möglich, Haltbarkeit und Langlebigkeit sind dabei am wichtigsten.

Krone
Eine Krone findet immer dann Verwendung, wenn der Zerstörungsgrad des Zahnes so groß ist, daß eine Füllung zur Sanierung nicht mehr ausreicht. Eine Krone sieht von außen aus wie natürlicher Zahn, sie ist eine Hülse, die auf den etwas kleiner geschliffenen Zahn – den Stumpf – aufgeklebt wird und ihn von allen Seiten umschließt. Dort verbleibt sie jahrelang, kann nicht herausgenommen werden. Sie ist eine perfekte Ergänzung für einen kranken Zahn.

Brücke
Manchmal fehlt ein Zahn. Nicht nur optisch, sondern auch beim Beißen. Eine Brücke „überbrückt“ die Lücke, sie ersetzt den fehlenden Zahn: Zwei Kronen, eine vor und die andere hinter der Lücke sind mit einem künstlichen Zahn, dem Brückenglied, fest verbunden. Auf die beiden tragenden Zähne geklebt, ergibt das eine stabile, dauerhafte Beißhilfe, die zudem optisch völlig unauffällig ist. Also auch ein festsitzender Zahnersatz, ohne Wasserglas auf dem Nachttisch.

Teilprothese
Manchmal fehlen einige bis viele Zähne, oder die restlichen sind nicht mehr ganz in Form. Dann wird die Teilprothese eingesetzt. Bei dieser Variante des Zahnersatzes gibt es so viele Möglichkeiten wie es Patienten gibt. Die Teilprothese stellt höchste Anforderungen an uns und den Zahntechniker, jeder Fall ist verschieden und immer komplex. Sie ist ein hochpräzises Qualitätsprodukt, das aus einer fest mit den Zähnen verbundenen Komponente (meist Kronen) und einem herausnehmbaren Anteil besteht. Der ist grazil, dünn gearbeitet, kaum sichtbar und man gewöhnt sich leicht daran. Hier ist jetzt tatsächlich eine herausnehmbare Prothese im Spiel – aber kein Gebiss, das wackelt und herausfällt, sondern ein Präzisionsteil, das man im Mund praktisch nicht spürt und auf das jahrelang Verlaß ist.

Vollprothese
Manchmal sind alle Zähne verloren gegangen, trotz der Bemühungen. Dieser Zustand läßt sich noch immer nicht in jedem Fall vermeiden. Vor allem in sehr hohem Alter kann eine Totalprothese erforderlich werden. Heute ist jedoch die Angst, die Prothesen könnten nicht halten, meist unbegründet. Wir nutzen ein besonders exaktes Abdruckverfahren (Ex3-N), um den Ersatz so perfekt wie nur möglich an den Kiefer anzupassen. Optimale Hafteigenschaften sind das Resultat – bis dahin, daß auf Haftmittel komplett verzichten werden kann. Mit unserem Zahntechniker sorgen wir für ein natürliches und harmonisches Erscheinungsbild der dritten Zähne, ganz auf die persönlichen Wünsche abgestimmt.

Implantate
Wenn Prothesen doch nicht ausreichend halten, liegt es oft am flachen Kiefer oder anderen ungünstigen anatomischen Gegebenheiten. Dann helfen Implantate. Ein Implantat ist letztlich eine Schraube aus Titan, die in den Kieferknochen eingepflanzt wird und dort aufgrund der speziellen Oberflächeneigenschaften einheilt, also vom Knochen akzeptiert und umwachsen wird. Ein Problem der Abstoßung, des Nichteinwachsens, gibt es heute nicht mehr! Nach der Einbringung muss das Implantat einige Zeit, abhängig von der jeweiligen Situation von etwa 4 Wochen bis zu 3 Monaten, ohne Belastung oder Benutzung einwachsen. Insbesondere die Knochendichte, -qualität und -menge spielt hier eine Rolle. Danach kann der eigentliche Ersatzzahn befestigt werden. Ohne weitere Maßnahmen in der Umgebung kann so auf natürliche Weise eine Lücke geschlossen werden, kein Nachbarzahn muss beschliffen oder sonstwie verändert werden.

Implantate kommen in den verschiedensten Fällen zur Anwendung – beim Verlust eines einzelnen Zahnes genauso wie beim Fehlen der gesamten Zähne. Und jeder Patient hat andere Zahnprobleme und braucht individuelle Lösungen. In der modernen Zahnmedizin bieten die Implantate jedenfalls einen Zahnersatz, der komfortabel, sicher und ästhetisch ist. Die Zeiten des Experimentierens und Ausprobierens sind hier längst vorbei.

Prophylaxe

Prophylaxe bedeutet Vorbeugung. Karies, Parodontose und Zahnverlust können damit weitgehend vermieden werden. Gesunde Zähne bis ins hohe Alter sind keine Wunschvorstellung mehr, sondern durchaus mögliche Realität.

Die zentrale Säule aller Bemühungen sind die vorbeugenden Maßnahmen:

  • Regelmäßiges Nachschauen, Kontrolle, Röntgenbilder – sowie frühes Erkennen beginnender Zahnschäden
  • Regelmäßige Zahnreinigung in der Praxis
  • Hilfestellung, Hinweise und Tipps für die Zahnpflege zu Hause
  • Spezielle Zahnreinigungsmittel …
  • Ernährungsweise, was kann unbedenklich gegessen werden und was nicht

Die Professionelle Zahnreinigung sorgt für optimale hygienische Verhältnisse und ist die wichtigste Komponente in der modernen Prophylaxe. Sie ist besonders im Alter von großem Wert, da die typischen Erscheinungen damit deutlich reduziert werden können. Eine gründliche Reinigung der Zähne, die komplette Entfernung aller Zahnbeläge, die Reduktion der Bakterienzahl im Mund und schließlich das Polieren der Zahnflächen hat nicht nur ein angenehmes Gefühl zur Folge, sondern bei konstanter Durchführung auch ein niedrigeres Risiko an Parodontose oder Karies zu erkranken. Die Anwendung von Fluor und antibakteriellen Lösungen unterstützen zusätzlich diese Wirkung.

Eine verbesserte persönliche Mundpflege bedeutet generell weniger Bakterien im Mund. Wir helfen unseren Patienten beim Erreichen dieses Zieles durch praktische Anregungen. Die notwendigen Reinigungsmittel wie Bürsten, Zahncreme, Mundspülungen, Zahnseide sind ebenfalls bei uns erhältlich. Sie sind speziell für die Veränderungen im Mund des älteren Patienten konzipiert. Mit Zahnzwischenraumbürsten lassen sich beispielsweise Nischen gut säubern, antibakterielle Spülungen dienen der Bakterienbekämpfung. Wir weisen in die jeweilige Anwendung ein und zeigen eine einfache und effektive Zahnputztechnik. (Wir empfehlen Bürsten mit ergonomischen Griff, evtl. elektrische Zahnbürsten.)

Und nicht zuletzt: wir nehmen unseren älteren Patienten die oft lästige Organisation der Zahnarztbesuche ab. Mit unserem Recall-System kümmern wir uns konsequent um die jeweiligen Prophylaxetermine. Wir stellen alle Zeiten für eine vollständige Betreuung zusammen und erinnern rechtzeitig an deren Einhaltung.

Altersgerechte Therapien

Alles komfortabel essen zu können, ohne Bedenken beim Lachen die Zähne zeigen zu können, ein gesundes, angenehmes Gefühl im Mund zu haben – das wünscht sich jeder ältere Mensch.

Die besondere Aufmerksamkeit, die wir der Behandlung des älteren Menschen in unserer Praxis widmen, führt nicht dazu, daß eine spezielle, neu erfundene Zahnmedizin praktiziert wird. Es ist weniger die Einführung anderer Methoden, als vielmehr eine grundsätzliche Ausrichtung. Dabei sind individuelles Vorgehen und jeweils unterschiedliche Lösungsansätze erforderlich. Schonende und moderne Behandlungen, die den Allgemeinzustand und die persönliche Situation des Patienten konsequent berücksichtigen, sind der Schlüssel zum Erfolg. In engem Kontakt mit dem behandelnden Allgemeinarzt kann auch bei sonstigen gesundheitlichen Einschränkungen fast immer eine hochwertige zahnmedizinische Betreuung realisiert werden. Denn heute gelingt der Ersatz fehlender Zähne durch Zahnersatz oder Implantate ebenso gut wie der Erhalt gesunder Zähne durch vorbeugende Maßnahmen. Auch die Reparatur erkrankter Zähne ist in der modernen Zahnmedizin zuverlässig und dauerhaft möglich.

In jedem Fall ist die Prophylaxe (Vorbeugung) im Alter außerordentlich wichtig. Sie ist die Grundlage für gesunde Zähne und Zahnfleisch ein Leben lang.

Darüber hinaus sind folgende Prinzipien von Bedeutung:
Vertrauen und ein gutes menschliches Verhältnis – jeder einzelne wird entsprechend seiner individuellen Problematik behandelt. Dabei ist der Gedanke des Betreuens besonders wichtig. Es geht nicht nur um den kompromisslosen Einsatz teuerster Technik oder den schnellen Einbau aufwendigen Zahnersatzes, sondern darum, gemeinsam und langfristig und nachhaltig alle notwendigen Maßnahmen zur Gesunderhaltung des gesamten Mundraumes zu ergreifen. Wenn behandelt wird, neue Zähne eingesetzt, Defekte repariert werden – muss das oberste Gebot die Dauerhaftigkeit des Ergebnisses sein. Materialqualität, Sicherheit durch eine sorgfältige Behandlungsweise und die Zuverlässigkeit aller eingesetzten Methoden sind die Garantie, dass die angestrebte Langlebigkeit auch erreicht werden kann.

Und nicht zuletzt – die schnelle, zuverlässige und unkomplizierte Hilfe bei akuten Problemen (Schmerzen, Schäden, Druckstellen und all die belastenden Dinge, die leider auftreten können). Der akute Schmerzpatient hat hier Vorrang, die Reparatur der Prothese oder des abgebrochenen Zahnes wird schnellstmöglich eingeplant und durchgeführt.

Medizinische Probleme im Alter

Nicht jeder ist bis ins hohe Alter fit und gesund.

  • Nicht mehr so gut zu Fuß, Gelenke, Hüfte, Rückenschmerzen …
  • Das Herz funktioniert nicht mehr so wie früher. Herzschmerzen, Herzklopfen oder einfach ein schwaches Herz. Zustände nach erlittenem Herzinfarkt …
  • Die Verdauung, der Magen, der Darm. Man kann nicht mehr alles essen, oder nur noch wenig – kein Appetit …
  • Müdigkeit und Schwindel, oder die Immunabwehr nimmt ab. Häufige Erkältungen …
  • Chronische Erkrankungen, mit regelmäßiger Medikamenteneinnahme und deren Nebenwirkungen …

Viele der Betroffenen denken, dass diese Erkrankungen einen Besuch beim Zahnarzt erschweren oder zeitweise unmöglich machen – oder eine größere Zahnbehandlung aufgrund der Anstrengung verhindern. In den meisten Fällen kann aber eine erfolgreiche zahnärztliche Behandlung uneingeschränkt stattfinden.

Außerdem können allgemeinmedizinische Maßnahmen, wie beispielsweise eine bestimmte Medikation, anstehende Zahnarzttermine beeinflussen. Hier muss im Vorfeld mit dem zuständigen Hausarzt gesprochen werden – dennoch bieten sich noch gute Möglichkeiten, zahnärztlich tätig zu werden.

  1. Osteoporose: Nach einer längeren Einnahmephase von Osteoporosemitteln  (z.B. Bisphosphonate) ist das Heilungspotenzial im Kieferknochen stark reduziert. Es kommt nicht selten zu schweren Wundheilungsstörungen und Infektionen.
  2. Blutverdünnung: Sehr viele ältere Menschen erhalten eine blutverdünnende Therapie (Antikoagulantientherapie) z.B. nach einem Schlaganfall, Herzinfarkt, einer Stent-OP, Thrombose, Embolie oder einfach prophylaktisch.

Es gibt auch gesundheitliche Störungen mit direktem Einfluß auf die Mundgesundheit.

  • Bei der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) verschlechtert sich beispielsweise allgemein die Widerstandskraft des Zahnfleisches. Es heilt langsamer und entzündet sich schneller. Zahnfleischbluten und Entzündungen bis hin zu Parodontose entstehen häufiger.
  • Magenerkrankungen können sich ebenfalls ungünstig auswirken. Kommt es zu einem Rückfluss von Magensaft über die Speiseröhre bis in den Mund, kann der sauere Magensaft den Zähnen langfristig schaden.
  • Ein geschwächtes Immunsystem kann zu mehr Karies und Parodontose führen, sobald bei einer verminderten körpereigenen Abwehr auch die schädlichen Bakterien im Mundraum unzureichend bekämpft werden.
  • Erkrankungen des Herz- und Kreislaufsystems können die zahnärztliche Behandlung wegen der geringeren Belastbarkeit des Betroffenen erschweren. Dabei ist eine enge Zusammenarbeit mit dem Hausarzt erforderlich, um trotz der Umstände eine hochwertige Behandlung durchführen zu können.

Werden die allgemeinmedizinischen Erkrankungen gut und nachhaltig behandelt, lassen sich die schädlichen Auswirkungen auf den Mund und die Zähne vermindern. Zusammen mit einer regelmäßigen und fundierten zahnärztlichen Betreuung, kann die Gesundheit der Zähne bis ins hohe Alter erhalten werden.


Zahnmedizinische Probleme im Alter

Erhöhte Anfälligkeit gegenüber Karies
Die Zähne werden anfälliger gegenüber Karies, da es mehr Nischen und Lücken gibt, die vielfach nur schwer gereinigt werden können. Als Folge bilden sich Beläge und Bakterien, und Karies kann sich damit deutlich häufiger und oft unbemerkt entwickeln. Die Nischen und Lücken entstehen meist aufgrund des im Alter üblichen Zahnfleischrückgangs, der nicht unbedingt krankhaft sein muss, sondern das Älterwerden lediglich begleitet.

Erhöhte Brüchigkeit der Zähne 
Nicht selten werden die Zähne auch brüchiger. Teile oder gar ganze Zähne brechen ab, da die Zahnsubstanz im Laufe der Jahre trockener und spröde wird. Ursache ist ein sich allmählich zurückbildender Zahnnerv, der den Zahn wesentlich schlechter ernährt. Die Belastbarkeit des einzelnen Zahnes sinkt – was auch eine wichtige Rolle bei der Frage spielt, welche Art von Zahnersatz Verwendung findet. Denn möglicherweise sind die Zähne zum Halten von Zahnersatz zu schwach.

Erhöhte Tendenz zu Zahnwanderungen
Zähne können sich im Alter leichter verschieben oder sie werden locker. Die so genannten Bisssenkung, die durch Abnutzung der Zähne, Abbau des Kieferknochens und auch Kippung der Zähne entstehen kann, verursacht Veränderungen im gesamten Gesicht. Die untere Gesichtshälfte verkleinert sich im Vergleich zum oberen Gesichtsdrittel. Dadurch werden die Falten im Gesicht tiefer, die Lippen wirken meist schmaler. Wenn Zähne fehlen, ist es nicht immer einfach, sie so zu ersetzen, daß die Gesamtsituation im Mund möglichst lange stabil bleibt und Folgeschäden vermieden werden. Gerade diese Stabilisierung ist eine besondere Aufgabenstellung beim Älterwerden und erfordert sehr genaues Planen und laufende Betreuung durch den Zahnarzt. Hier spielt letztlich auch die Prophylaxe (vorbeugenden Behandlungsmaßnahmen), die ständige Kontrolle und das frühzeitige Erkennen von beginnenden Erkrankungen die entscheidende Rolle. Zahnwanderungen können, müssen aber nicht allein eine Folge von Parodontose (= Zahnfleischrückgang durch Entzündungen) sein. Hier sollte die zahnärztliche Behandlung sehr genau diagnostizieren, was die Gründe für die Stellungsänderungen der Zähne sind. Bei einer Parodontose muss äußerst intensiv behandelt werden, da sonst Zähne verloren gehen können.

Mundtrockenheit (Xerostomie)
Mit der Zeit nimmt die Menge an Speichel natürlich ab, und die fehlende Spülwirkung des Speichels führt zu Karies, Löchern und schlechtem Geschmack im Mund. Dieses typische Altersproblem lässt sich nur schlecht beeinflussen. Hier ist der Betroffene gleichermaßen wie das zahnärztliche Team gefordert. Gute häusliche Pflege, viel Trinken, zahngesunde Ernährung mit wenig Süßem und viel pflanzlichen Nahrungsmitteln und regelmäßige prophylaktische Zahnreinigungen beim Zahnarzt helfen dabei, das Problem zu lindern.

Schleimhautveränderungen
Auch die Mundschleimhäute unterliegen typischen Veränderungen. Sie werden dünner, empfindlicher, weniger robust. Ungünstige Belastungen durch Prothesen verursachen zusammen mit der Mundtrockenheit ein unangenehmes Gefühl.

Die Bedürfnisse des älteren Patienten

In höherem Lebensalter lassen sich häufig ähnliche Veränderungen der Zähne und des Zahnfleisches beobachten. Bei der Zahngesundheit unterscheiden wir spezielle zahnmedizinische Probleme, die typisch sind für das höhere Lebensalter und vom Zahnarzt grundsätzlich berücksichtigt werden müssen. Diese zahnmedizinischen Veränderungen können sich schleichend und anfangs fast unbemerkt entwickeln, oft ohne große Beschwerden. Erste Symptome sollten aber unbedingt ernst genommen und gleich gründlich behandelt werden, da sonst bleibende Schäden oder gar Zahnverlust die Folge sein können.

Auf der anderen Seite gibt es allgemeinmedizinische Probleme im Alter, die entweder die Zahngesundheit direkt beeinflussen können und/oder Auswirkungen auf das Behandlungskonzept des Zahnarztes haben.

Die besondere Situation besteht im Zusammenspiel der verschiedenen Faktoren: Die Bedürfnisse des älteren Patienten lassen sich nicht verallgemeinern. Zu viele unterschiedliche Gesichtspunkte bestimmen die persönliche Situation und müssen in die zahnmedizinischen Betreuung einfließen. Eine Standardbehandlung existiert also nicht. Dennoch bietet die moderne Zahnmedizin gute, funktionierende Methoden und Lösungen.

Es ist aber notwendig, ganz individuell für jeden einzelnen Patienten das exakt passende, abgestimmte Behandlungskonzept zu entwickeln und es mit Sorgfalt und Konsequenz zu verfolgen. So sind gesunde Zähne und Zahnfleisch über lange Jahre kein Problem.

Zähne im Alter

Immer mehr ältere Menschen haben dank der modernen Zahnmedizin noch viele eigene Zähne und möchten diese auch so lange wie möglich behalten. Denn Älterwerden ist heute kein Grund mehr, unter Zahnproblemen leiden zu müssen.

Kaum etwas hat sich in den letzten Jahrzehnten so verändert wie das Bild älterer Menschen. Noch unsere Großeltern haben wir mit grauen Haaren, gebrechlich und oft ohne eigene Zähne in Erinnerung. Die heutige Generation der über 60-jährigen ist fit und attraktiv, und legt auf Gesundheit und ein gepflegtes Äußeres größten Wert. Dazu gehören ganz selbstverständlich auch die eigenen, perfekt aussehenden, Zähne.

Ohne weiteres Zutun bleiben die meisten vor Erkrankungen der Zähne und des Zahnfleisches allerdings nicht verschont. Es sind natürliche Vorgänge, die mehr oder weniger uns alle betreffen, dass Zähne über die Zeit verloren gehen oder optisch nachlassen beziehungsweise abgenutzt aussehen. Speziell im Alter können noch andere Veränderungen hinzukommen, wie zunehmend brüchiger werdende Zähne, Mundtrockenheit oder altersbedingter Rückgang des Zahnfleischs. Es sind immer wieder ähnliche Zahn- und Zahnfleischerkrankungen, die typisch sind für den älteren Patienten und die in jüngeren Jahren so nicht auftreten.

Auch allgemeinmedizinische Erkrankungen oder gesundheitliche Einschränkungen können für die Mundgesundheit und zahnärztliche Behandlung von Bedeutung sein. Dennoch sind zum Beispiel Herz- und Kreislaufbeschwerden, Zuckerkrankheit oder die regelmäßige Einnahme von Medikamenten meist kein Grund auf den Zahnarztbesuch zu verzichten. In engem Kontakt mit dem zuständigen Allgemeinarzt kann fast immer eine gute und hochwertige Zahnmedizin durchgeführt werden.

Dr. Wolfgang E. Krug

1991 Einstieg in die väterliche Praxis
bis heute regelmäßige Fort- und Weiterbildung auf verschiedenen Gebieten der Zahnmedizin

Mitherausgeber und Co-Autor des im Thiemeverlag erschienenen Buches:
Ott, Vollmer, Krug »Klinik- und Praxisführer Zahnmedizin«



Führung der zertifizierten Zusatzbezeichnungen
∙ Tätigkeitsschwerpunkt Allgemeine Zahnheilkunde auf der Akademie Karlsruhe
∙ Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie auf der Akademie Karlsruhe
∙ Tätigkeitsschwerpunkt Parodontologie im ZFZ Stuttgart

Mitglied in folgenden Fachgesellschaften
∙ Kemptener Arbeitskreis
∙ Freier Verband deutscher Zahnärzte
∙ Mitglied der »Karlsruher Konferenz« der Akademie für Zahnärztliche Fortbildung, Karlsruhe

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Zahnarztpraxis Dr. Wolfgang E. Krug
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